Erster Tag der Geisteswissenschaften

Klara Tannert, Magnus Ruben, Andreas Müller • 23. April 2023

Kultur · Werte · Persönlichkeit

Erster Tag der Geisteswissenschaften am CBG

Am 28. März fand für den elften Jahrgang am Carl Bechstein Gymnasium erstmals ein Tag der Geisteswissenschaften statt. Dafür standen akademisch hochkarätig besetzte Angebote neben bzw. nach dem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Christian Tomuschat von der Berliner Humboldt-Universität zur Verfügung. Dies sollte die Studienorientierung und das propädeutische Arbeiten der Schüler über den Fachunterricht in Geografie, Geschichte, Philosophie und Politik hinaus bereichern. Ganz wie im univeritären Betrieb konnten die Jugendlichen frei wählen und mussten sich für die Seminare einschreiben.


von Klara Tannert und Magnus Ruben (10b), Leonhard Killian (Bilder, 10b), Andreas Müller, StR CBG

am 23. April 2023

Blick in die Aula vom Rang beim Einführungsvortrag

Die Auswahl war letztlich abwechslungsreich und bot damit für jeden Neugierigen etwas: „Der Blick aus dem All – Wie Satelliten die Erde erkunden“, „Was hat Hip-Hop mit Klimawandel zu tun?“, „Selbstdarstellung im Alltag – Spielen wir alle Theater?“, „Wissenschaft im Wettbewerb um Aufmerksamkeit: Wahrheit unter Bedingungen des medialen Wandels“, „Von der Höhlenmalerei zum eReader – Die Geschichte des Buches“, „Einblicke in die Erforschung der antiken ägyptischen Schrift und Sprache“ sowie „Wie kommt das Digitale in die Geisteswissenschaften?“.

Die Referenten wurden von Schülern des zehnten Jahrgangs und den Fachlehrern betreut, wobei letzteres sich im Schwerpunkt auf die Vorbereitung konzentrierte, während die Schüler die eigentlichen Veranstaltungen selbstständig begleiteten und unterstützten. Dafür standen einige Schüler des künftigen Leistungskurses Geschichte in den Seminaren zur Verfügung. Zwei von ihnen, Klara und Magnus, berichten von ihren Erfahrungen an diesem Tag – immerhin ist ihre Leistungskurs-Wahl für das kommende Schuljahr auf ein geisteswissenschaftliches Fach gefallen.

Erfahrungen zwischen UNO und altem Ägypten

Klara: „Wir wurden in der Aula mit einem Einführungsvortrag empfangen, der mit ein wenig Humor über heutige

Politik informierte. Es ging um den UN-Sicherheitsrat und den Nah-Ost-Konflikt, einschließlich des Ukraine-Kriegs. Anschließend gingen die Schüler gemäß vorheriger Wahl in die Seminare, zu den Gastrednern. Der erste Vortrag, den ich besuchte, befasste sich mit Hip-Hop und dessen Verbindung zur Kolonialisierung, insbesondere der amerikanischen. Wir hörten einige Musikbeispiele, teils auch in der Sprache der indigenen Völker gesungen.

Im zweiten Vortrag ging es um die Geschichte des Buches bzw. der Aufzeichnung von Texten. Begleitet wurde er von einer PowerPoint-Präsentation, die die Geschichte der Schriftführung in Ägypten, der Antike und im Mittelalter gut veranschaulichte. Man konnte die Entwicklung gut nachvollziehen und die Bilder lieferten viele, teils sehr amüsante Beispiele von u. a. der Buchmalerei. Auch die Weiterentwicklung der verschiedenen Materialien und deren Qualität ließen sich so gut nachvollziehen.

Nach dieser kleinen Geschichtsstunde hatten Schüler und Redner erst eine halbe Stunde Pause, in der man sich erholen und über das Gelernte nachdenken konnte. Danach ging es für mich weiter ins alte Ägypten, genauer zur Geschichte der Entschlüsselung von Hieroglyphen. Auf eigene Faust konnte man mit Hilfe eines Arbeitsblattes selbst versuchen, den Schriftzeichen auf den Grund zu gehen. Bald konnten alle feststellen, dass es mit der richtigen Technik wirklich Spaß macht und ein wenig ist, als würde man Logikrätsel lösen. Dann wurde uns eine Technik vorgestellt, die in der Ägyptologie bald häufiger zum Einsatz kommen könnte, da die Gräber, deren Inschriften so interessant seien, bald nicht mehr zugänglich sind: Photogrammetrie. Am Schluss des Vortrags zeigte man uns, wie sich das alte Ägyptisch vielleicht früher einmal angehört hat.“

Erfahrungen zwischen Interdisziplinarität und Denkanstößen

Magnus: „Der Tag der Geisteswissenschaften war definitiv ein interessantes Erlebnis. Beide „Kurse“ waren stark vom Lerntyp der Uni angehaucht. Der erste war sehr informatik- und mathematiklastig. Zwar ging es darum,wie Computer dabei helfen, Geschichte zu ordnen, doch stand der Teil der Programmierung solcher Hilfen im Vordergrund, was ich persönlich leider zu eintönig fand. Daher war es schwierig, nach einer gewissen Zeit noch zu folgen. Im zweiten Kurs ging es um die Art, wie Menschen sich in Bezug auf ihr Umfeld verhalten. Auch wenn ich den Ansatz ganz gut fand, muss ich sagen, dass der Professor von einer Schaulspieluni kam und der geisteswissenschaftliche Ansatz sich nicht sofort erschließen ließ. Dennoch waren die Fakten bzw. Unterschiede beim unterschiedlichen Umfeld etwas, worüber ich noch nie so nachgedacht hatte.

Gelungene Premiere und Bildergalerie

Zur Verabschiedung überreichten die betreuenden Schüler den Referenten noch ein kleines Präsent des CBG und dankten im Namen der Schule und Teilnehmer für den kurzweiligen und vielgestaltigen Exkurs in die geisteswissenschaftlichen Fächer an den Universitäten. Der Tag zeigte sich als erfolgreicher Auftakt für einen weiteren „Blick über den Tellerrand“ im Zuge der Berufs- und Studienorientierung an unserem Gymnasium.

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