Liveblog: Gedenkstättenfahrt nach Danzig 2025

Raphael Mertsch, Andreas Müller • 8. Juli 2025

Kultur · Werte · Persönlichkeit

Liveblog: Gedenkstättenfahrt nach Danzig 2025

Zwei Fliegen, eine Klappe – es sind nach vier Jahren mit die letzten gemeinsamen Tage, die die 10e verbringt, bevor sich am Schuljahresende der Klassenverband auflösen und ins Kurssystem der Oberstufe übergehen wird. Daher fiel die Entscheidung, eine Abschlussfahrt zu machen und diese mit Bildung zu verbinden. Die Wahl fiel auf die ehemalige Hansestadt Danzig mit ihrem reichhaltigen historischen Erbe und glanzvollen Ambiente. Die Gedenkstättenfahrt führt aber auch ins Umland.


von Raphael Mertsch (10e), Andreas Müller, StR CBG

am 8. Juli 2025

Im April hatte es schnell gehen müssen: Die Klasse formulierte ihren Wunsch, es galt ein Ziel zu definieren, das einerseits dem Anspruch an ein „schönes“ Reiseziel gerecht wird und andererseits Möglichkeiten bietet, den eigenen Horizont und die eigene Erfahrungswelt zu bereichern. So zogen sich die Kreise schnell enger um die Großstadt an der polnischen Ostsee.

7. Juli: Anreise und erste Erkundungen

Raphael: Die siebenstündige Anfahrt verging schneller als man es zuerst vermutet hatte – und das trotz brodelnder Köpfe durch einen beinahe zu spät kommenden Schüler. In Danzig angekommen nahmen wir an, dass es besser sei, mit der Straßenbahn zum Hotel zu fahren. Jedoch denke ich, dass sich laufen als schneller erwiesen hätte. Nachdem wir dann aber endlich im Hotel waren, konnten wir uns erstmal entspannen und unsere Sachen auspacken, bevor es dann nach einem starken und unerwarteten Regenschauer in die Danziger Altstadt ging. Dort konnten wir uns bis 21 Uhr frei beschäftigen (essen, essen, und ähm... ja... essen). Es war ein entspannter und schöner Anreisetag und ich bin mir sicher, dass sich die meisten auf den morgigen freuen.


Andreas Müller: Hier und dort bot der Anreisetag sicherlich Herausforderungen: einen unerwarteten Schienenersatzverkehr zwischen Erkner und Fürstenwalde, kurze Umsteigezeiten bei zunächst unbekanntem Zielbahnsteig in Posen, eine Panne im Danziger Straßenbahnnetz. Doch das wirkte sich letztlich kaum auf den Tag aus und brachte zwar eine kleinere Verlängerung der Reisezeit, aber eben auch den Vorzug, gerade in der Unterkunft zu sein, während der Danziger Himmel die Stadt mit einem sommerlichen Regenschauer überzog, der uns sonst wohl bis auf die Haut durchnässt hätte. So stand der Abend danach eigentlich nur noch im Zeichen einer kleineren Orientierungstour über die Langgasse und Freizeit, um das Umfeld auf eigene Faust in Kleingruppen zu erkunden.

8. Juli: eine facettenreiche Stadt

Raphael: Nach einer Nacht, die für einige mehr, für andere weniger erholsam verlief, starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück in den zweiten Tag unserer Gedenkstättenfahrt. Nachdem wir uns dann mit dem Guide trafen, der uns schon am Vortag zur Unterkunft begleitet hatte, gingen wir Stück für Stück durch die Stadt, währenddessen der Guide uns jede Menge interessante Dinge über Danzig erzählte. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass Danzig früher einmal sehr stark militärisch aufgestellt war, zudem war diese Stadt auch immer sehr handelsfreudig.


Wir begleiteten Herrn Naduk durch Gassen, Torbögen, Häuser, eine Mühle sowie in die größte aus Backstein erbaute Kirche der Welt. Dabei erfuhren wir viele Fakten und Wissenswertes von ihm. Ich kann nur sagen, dass sich die vier Stunden mit unserem Guide echt gelohnt haben, und das Highlight des Tages folgte nach dem Mittagessen: Das war die Besteigung des Turms der Marienkirche, denn der Ausblick von 81 Metern Höhe war um einiges beeindruckender als erwartet. Die letzten Stunden des Abends verbringen wir nun damit, uns für morgen mit Nahrungsmitteln zu versorgen oder einfach zu entspannen, zu duschen, usw.


Ich schätze, dass der morgige Tag mindestens genauso interessant wird, wie der heutige.


Andreas Müller: Ein wenig kreuz und quer ging es heute durch die beiden zentralen Stadtteile Danzigs, die Rechtstadt und die Altstadt. Unser Reiseführer verdeutlichte dabei, dass der ursprüngliche Kern der Stadt nicht mit der belebten Langgasse und dem Langen Markt, den „Herzstücken“ Danzigs, übereinstimmen. So trafen wir bei unserer Tour auf die geografische Mitte der Stadt und begegneten immer wieder den verschiedenen Darstellungen des Wappentiers, dem Löwen. Und während zunächst eine Erkundung in der Fläche zu bewältigen war – gespickt mit Historischem und Anekdoten aller Art –, verlegten wir uns schließlich in die Vertikale und nahmen Danzig aus der Luft in den Blick.

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