Wenn Schüler Maschinen das Lernen beibringen

Ian Bellin • 9. September 2022

Kultur · Werte · Persönlichkeit

Wenn Schüler Maschinen das Lernen beibringen

Die Deutsche Schülerakademie veranstaltet alljährlich diverse Akademien in den Sommerferien zu unterschiedlichsten Themengebieten. Auf ihr Programm wurde ich von Frau Schäfer aufmerksam gemacht, die am Ende der Sekundarstufe I noch meine Klassenlehrerin war. Sie ermöglichte es mir, mich dort mit ihrer Unterstützung zu bewerben. Für mich kam der Kurs „Zwei Wochen als Digitalcoach – Wie wir Maschinen das Lernen beibringen können“ in die engere Auswahl und meine Bewerbung war schließlich erfolgreich.


von Ian Bellin (12f)

am 9. September 2022

Ian Bellin im CBG-Schulgebäude

Ein typischer Tag auf der Akademie sah in der Regel so aus: Meist gegen sieben Uhr mussten wir aufstehen, dann gab es Frühstück und anschließend ging es nach einem kurzen Plenum für etwa zwei Stunden in unsere Kurse. Es folgte das Mittagessen und anschließend hatte man noch etwas Zeit, diversen Freizeitbeschäftigungen mit den anderen Teilnehmern nachzugehen, bevor es dann nachmittags erneut für zwei Stunden hieß, die grauen Zellen zu bemühen. Im Anschluss gab es Abendbrot und wieder zahlreiche Gelegenheiten, sich mit den anderen auszutauschen und die Ereignisse des Tages zu reflektieren. Zu einem Kurs gehörten etwa 16 Schüler und je 2 Kursleiter; gleichzeitig mit mir waren 89 Teilnehmer vor Ort. Und das Besondere: Wir mussten uns duzen, auch die Kursleiter – darunter Professoren und Doktoren.

Python und Pandas

Im Kurs selbst haben wir am Anfang begonnen, uns eine Grundlage in der Programmiersprache Python zu erarbeiten. Davor hatten wir uns bereits im Selbststudium zu Hause mit Python beschäftigen müssen. Das war gut so, denn in Wolfsberg (Nordrhein-Westfalen) sollte es nun richtig zur Sache gehen. Vor Ort lernten wir dann die Libraries „Pandas“ und „Numpy“ kennen und haben uns z. B. auch mit Dictionaries beschäftigt.

Bis ganz tief in die Materie

Am fünften Tag ging es dann mit der linearen Regression los. Es folgten Entscheidungsbäume, „Random Forest“, lineare Regression mithilfe von „Sklearn“ und neuronale Netze. Die letzten fünf Tage haben wir unsere eigenen Projekte umgesetzt und das, was wir sowohl im Kurs als auch in unseren Projekten gemacht hatten, wissenschaftlich dokumentiert. Ich habe im Zweierteam eine automatische Bilderkennung codiert, die entscheiden kann, ob auf 3.000 unterschiedlichen Bildern ein Hund, eine Katze oder ein Panda abgebildet sind. Dazu haben wir einen Programmcode mit Python mithilfe eines neuronalen Netzes und der Verwendung von „TensorFlow“ erstellt.

Wolfsberg liegt übrigens an der niederländischen Grenze und die Akademie nahm insgesamt 16 Tage, teilweise in den Sommerferien, in Anspruch. In der Zeit habe ich viel gelernt, mitgenommen und sehr schöne Erfahrungen gesammelt. Ich würde mich jederzeit wieder für eine Teilnahme entscheiden und bin froh und dankbar, dass Frau Schäfer mich darauf aufmerksam gemacht hat. Vielen Dank an sie und unsere Schule, die das ermöglicht haben.

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